SENDUNG: Kontext – Sachbücher & Themen, Freitag, 17. August 2012, 9:05 und 22:15 Uhr, Ö1
Ist der Amoklauf Teil unserer westlichen Gesellschaft geworden? Dieser Fragen geht die deutsche Autorin Ines Geipel nach. In ihrem Buch „Der Amok Komplex oder die Schule des Tötens“, beschäftigt sie sich exemplarisch mit fünf aufsehenerregenden Amokläufen der vergangenen zwei Jahrzehnte: dem Fall Breivik im norwegischen Utoya vergangenes Jahr, dem Massenmord von Martin Bryant im australischen Port Arthur 1996, sowie in den Amokläufen von Teenagern in drei deutschen Schulen: Erfurt 2002, Emsdetten 2006 und Winnenden im Jahr 2009.
Man braucht schon starke Nerven, um das Buch nicht gleich im ersten Kapitel wieder auf die Seite zu legen. Denn Ines Geipel beschreibt detailreich. Quälend detailreich. 9 Seiten dauert der Amoklauf von Martin Bryant im australischen Touristenort Port Arthur, 11 Seiten jener am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt. Geipel geht Mord für Mord durch, Schuss für Schuss. Fast so, als wäre sie selbst dabei gewesen. Den Rest des Beitrags lesen »