SENDUNG: Ö1-Morgenjournal, Samstag, 17. Mai 2014 Ö1 zum Nachhören
Knapp einen Monat vor Beginn der Fußball-WM in Brasilien wird das Land von einer Welle von Protesten und Streiks überzogen. Tausende Menschen demonstrierten diese Woche in verschiedenen WM-Austragungsstädten gegen die hohen Kosten der Fußball WM. In Sao Paulo, wo am 13. Juni das Eröffnungsspiel stattfinden wird, kam es zu Straßenschlachten zwischen Polizei und gewaltbereiten Demonstranten.
Protest gegen Wohnungsnot
Im Zentrum von Sao Paulo schlagen vermummte Demonstranten Schaufenster ein und zerstören Bankomaten. Sie werfen Steine auf die Militärpolizei, die antwortet mit Gummigeschoßen und Tränengas. Mehrere Menschen werden verletzt und acht festgenommen. Bereits am Vormittag hatten etwa 2.000 Aktivisten der Obdachlosenbewegung „Movimento Sem Tetos“ eine Hauptverkehrsader der Stadt abgesperrt und friedlich gegen die Wohnungsnot demonstriert. Man brauche Wohnungen, statt Stadien. Wegen der Fußball-WM seien die Mietpreise ins Unermessliche gestiegen, kritisieren die Demonstranten. Anfang Mai besetzten etwa 2.500 wohnungslose Familien ein Grundstück in der Nähe des Fußball-Stadions Arena Corinthians in Sao Paulo.