Wie Branka sich nach oben putzte

16 05 2011

SENDUNG: Leporello, 16. Mai 2011, 7:52 Uhr, Ö1

Frau Magistra Moser, eine 34-jährige Kultur- und Gesellschafts- wissenschaftlerin, die im Marketing eines Energy-Drink-Herstellers arbeitet, ihre Putzfrau Branka, eine Romni aus Ex-Jugoslawien und der dämonische Captain Clean aus der TV-Putzmittelwerbung – das sind die Hauptfiguren des Stücks  „Wie die Branka sich nach oben putzte“. Eine bitterböse Parabel auf die sogenannten Ausländer- und Genderdiskurse. Inszeniert von der multikulturellen Theatertruppe daskunst. 16. – 21. Mai, 3Raum Anatomietheater.

Staubphobie und Lust am Schmuddeligen

Magistra Moser ist kurz vorm Wahnsinnigwerden. Ihr Problem: auf einer theoretischen Ebene beschäftigt sie sich mit dem Uneindeutigen, mit vielschichten Identitäten,mit dem „anderen“. Doch auf einer persönlichen Ebene, merkt sie, dass sie immer mehr ihrer kleinbürgerlichen Herkunftskultur gleicht. Sie hat plötzlich eine schlimme Staub-Phobie und eine panische Angst vor allem, was unordentlich ist. Und deshalb engagiert sie die Putzfrau Branka.

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Yes Theatre – Geschichten aus einem palästinensischen Flüchtlingslager

24 10 2010

SENDUNG: Leporello, Montag, 25. Oktober 2010, 7:52 Uhr, Ö1

Das Yes Theatre ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, durch das Theaterspielen traumatische Erfahrungen zu verarbeiten, sich zu reflektieren und Möglichkeiten zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung zu erlernen. Auf diese Weise versucht das Yes Theatre dazu beizutragen, dass aus Jugendlichen Hoffnungsträger für die palästinensische Gesellschaft werden, die die Spirale der Gewalt durchbrechen können. Im Oktober war das Yes Theatre zu Gast beim Festival Salam.Orient in Wien.


Müll, Siedler, Militärkontrollen
„Austria is nice, no garbage, no settlers, no checkpoints“ – Österreich ist schön. Da hat man soviel Platz zum Herumlaufen. Da gibt es keine aggressiven Siedler, keine israelischen Soldaten, kein Schlangestehen an Militär-Checkpoints. Muhamed, Muath, Wa’ad – 13 und Muhamed, 16 Jahre alt, spielen auf der Bühne „Jugendliche aus einem palästinensischen Flüchtlingslager“. Die vier Jugendlichen spielen sich selbst. Den Rest des Beitrags lesen »





Die Kriegerinnen der Vila Brandão

24 07 2010

SENDUNG: Leporello, Dienstag, 27. Juli 2010, 7:52 Uhr, Ö1

Die brasilianische Sängerin Celia Mara lebt eigentlich in Wien. Aber auch in Salvador da Bahia, Brasilien. Dort bekommt sie jetzt selbst die Auswüchse von Immobilienspekulationen zu spüren: Ihr Wohnviertel am Meer soll angeblich einem Touristenkomplex weichen.


Vila Brandão, Haus von Celia und Silvia, blaue Tür. So lautet die offizielle Adresse. Beim Victoria Platz in Salvador da Bahia, einer relativ noblen Wohngegend, führt eine steile Straße den Hang hinunter Richtung Meer. Bald gibt es keinen Asphalt mehr, keine Straßennamen, keine Hausnummern und nur wenige Häuser sind verputzt. Über eine Baustelle geht es durch einen schmalen Gang: links und rechts rohe Ziegelwände, oben Wellblech. Hinter den Mauern wohnen Menschen. Durch die breiten Spalten an Fenster und Türen kann man in ihre kahlen Räume blicken. Endlich: die blaue Tür. Den Rest des Beitrags lesen »