Schule unter Bäumen: Eine katholische Mission im mosambikanischen Busch

16 12 2011

SENDUNG: Praxis – Religion und Gesellschaft, Freitag,
16. Dezember 2011, 22:15 Uhr, Ö1

Mosambik, im südlichen Afrika, ist eines der ärmsten Länder der Welt. Mehr als die Hälfte der Menschen lebt unter der Armutsgrenze, die meisten davon betreiben Subsistenzlandwirtschaft. Zwei Drittel der Frauen und etwa die Hälfte der Männer können weder schreiben noch lesen. Und gleichzeitig ist Mosambik eines jener zehn Länder mit der höchsten HIV-Rate weltweit. Das Land ist in hohem Maße abhängig von ausländischen Hilfsgeldern – auch von österreichischen, denn Mosambik ist seit 1993 Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Und auch kirchliche NGOs sind in Mosambik aktiv. HORIZONT3000 und die österreichische Caritas zum Beispiel unterstützen Missionen in Zentralmosambik, die von italienichen Comboni-Missionaren betrieben werden. Sie kümmern sich um Bildung und Gesundheitsversorgung der lokalen Bevölkerung.

In the Middle of Nowhere

Um nach Mangunde zu gelangen fährt man mehrere Stunden mit dem Geländewagen durch den Busch auf holprigen Sandstraßen. Gelegentlich begegnet man einem Radfahrer oder Frauen, die Kanister mit Trinkwasser auf dem Kopf transportieren. Autos sieht man keine. Dörfer auch nicht – bestenfalls vereinzelte Lehmhütten. Und dann plötzlich: die Mission. Mit gemauerten Häusern, Schule und Gesundheitsstation, quasi eine Mini-Stadt mitten im Nichts. Hier gibt es mittlerweile sogar Internet und Strom. Den Rest des Beitrags lesen »





Zeitspenden per Mausklick

14 12 2011

SENDUNG: Digital.leben, Mittwoch, 14. Dezember 2011, 16:55 Uhr, Ö1

Etwa 43 Prozent der Österreicher und Österreichinnen können sich theoretisch vorstellen, sich ehrenamtlich für eine Sache zu engagieren, die ihnen wichtig erscheint. Tatsächlich tun es aber nur wenige. Einer der Gründe: oft weiß man gar nicht so recht, an wen man sich wenden könnte und was man überhaupt tun will. Um dieses Problem zu lösen hat die Internetprojektbörse Respekt.net jetzt eine neue Spendenform entwickelt: Zeitspenden per Mausklick. Respekt.net wurde vor etwa einem Jahr gegründet und war bisher eine Plattform für Crowdfunding. Das heißt Menschen, die sich zivilgesellschaftlich engagieren stellen dort ihre Projekte vor und potentielle Investoren können dafür spenden, wenn ihnen die Idee gefällt. Bisher konnte man aber nur Geld spenden. Neuerdings kann man auch seine Zeit in Form von ehrenamtlicher Tätigkeit zur Verfügung stellen.

Protestwanderweg sucht Ehrenamtliche

Nicht immer scheitert es nur am Geld, wenn Projekte nicht umgesetzt werden können. Oft fehlt es auch an Helfern oder an Expertise. Martin Auer zum Beispiel ist Mitinitiator des Ersten Wiener Protestwanderweges: Er will Orte zeigen, an denen durch zivilgesellschaftliches Engagement etwas erreicht wurde. Sei es das erste Wiener Mädchengymnasium in der Hegelgasse oder das alternative Kulturzentrum Arena, das 1967 von aktivistischen Kulturschaffenden besetzt wurde. Den Rest des Beitrags lesen »





Aufklären statt totschweigen: AIDS-Bekämpfung in Mosambik

13 12 2011

SENDUNG: Journal Panorama, Dienstag, 13. Dezember,
18:25 Uhr, Ö1

Einer aktuellen Studie der mosambikanischen Regierung zufolge, sind 11,5 Prozent der Bevölkerung HIV-positiv. Doch kaum einer der Betroffenen spricht darüber. Behandlung wäre zwar theoretisch vorhanden, doch wer hat schon Zugang zu medizinischer Versorgung in einem der ärmsten Länder der Welt? Viele internationale Hilfsgelder werden in die AIDS-Bekämpfung gesteckt: sowohl in Aufklärungskampagnen, wie auch in Medikamente. Auch österreichische Gelder, denn Mosambik ist Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Doch die Krise lässt die reichen Länder sparen – vor allem bei ihren Ausgaben für arme Länder. Und das könnte dramatische Folgen haben für den Kampf gegen AIDS in Afrika.

Allgegenwärtiges Tabu

Die Avenida Friedrich Engels in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo ist ein beliebter Ausflugsort für Liebespärchen. Von der Panoramastraße am Hügel hat man wunderbaren Ausblick aufs Meer. Zwischen lilablühenden Sträuchern stehen zahlreiche rote Holzbänke. „Beweis mir deine Liebe und mach den HIV-Test mit mir“, steht mit weißen Lettern auf jeder zweiten Bank geschrieben. Eine Kampagne der Kondomfirma Jeito. Den Rest des Beitrags lesen »





Gov 2.0 – ein Barcamp über Internet und Demokratie

7 12 2011

SENDUNGEN: Digital.leben, Mittwoch, 7. Dezember 2011,
16:55 Uhr, Ö1

und
Matrix, Sonntag, 11. Dezember 2011, 22:30 Uhr

Ein Computerspiel, das simuliert, wie Bürgerbeteiligung bei der Raumplanung ausschauen könnte, ein soziales Netzwerk für Wutbürger und eine preisgekrönte Toilettensuche – das waren nur einige der Ideen, die vergangene Woche am Government 2.0 Barcamp im Wiener Rathaus diskutiert wurden. Dort trafen Menschen aus der öffentlichen Verwaltung zusammen mit Nerds aus der Web 2.0-Community. Als Kuppler fungierten das Zentrum für E-Governance der Donauuniversität Krems gemeinsam mit Neu & Kühn – einer Agentur für E-Partizipation.

Social Network für WutbürgerInnen

Anzugträger aus der öffentlichen Verwaltung trifft Web 2.0-Nerd mit Kapuzenpulli. So etwa lautete das Motto des Government 2.0 Camps in Wien. „Wir haben gemerkt, dass es eine sehr aktive Internet Community gibt, die sich viele Gedanken über die Weiterentwicklung der Demokratie über das Internet macht und auf der anderen seite gibt es eine e-Government Communtiy. Doch da gibt es wenig Schnittpunkte. Unsere Motivation war es, ein Lernen in beide Richtungen zu ermöglichen“, erklärt Veranstalter Peter Kühnberger von der Agentur Neu & Kühn. Den Rest des Beitrags lesen »





Ghana: Die Elektromülldeponie Europas

6 12 2011

SENDUNG: Digital.leben, Dienstag, 6. Dezember 2011,
16:55 Uhr, Ö1

Laut Vereinten Nationen fallen pro Jahr 50 Millionen Tonnen Elektromüll an. Knapp 9 Millionen Tonnen davon in der EU. Allerdings dürfte nur etwa Drittel davon ordnungsgemäß gesammelt und behandelt werden. Was mit dem Rest passiert, damit beschäftigt sich seit Jahren der Umweltjournalist Mike Anane aus Ghana, in Westafrika. Denn in seiner Heimat wachsen die Müllberge voller Bildschirme, Computergehäuse und alten Handys in den Himmel. Viele der Geräte kommen eindeutig aus Europa. Dabei ist es für EU-Staaten illegal, ihren Müll ganz einfach in Entwicklungsländern abzuladen. Und doch landet er dort.

Giftige Schwermetalle

Agbobloshie ist ein Armenviertel in Accra, der Hauptstadt von Ghana. Dort befindet sich die größte Mülldeponie des Landes. Die Menschen in den umliegenden Slums leben großteils davon, den Müll nach Kupfer und Eisen zu durchwühlen. Denn das lässt sich zu Geld machen. Um an die Metalle zu gelangen, verbrennen sie Plastikhüllen und Kabel. Tag und Nacht steigt dort Rauch mit giftigen Dämpfen in die Luft, erzählt der Umweltjournalist Mike Anane: „Es ist die Hölle – so kann man diese Mülldeponien beschreiben. 24 Stunden lang brennt es und die Menschen sind ständig giftigen Schwermetallen ausgesetzt.“ Mehr als 50 giftige Schwermetalle können in elektronischen Geräten enthalten sein, darunter Blei, Zink und Cadmium. Den Rest des Beitrags lesen »





Romanistan: Ein Kulturprojekt gegen Antiziganismus

2 12 2011

SENDUNG: Europa-Journal, Freitag, 2. Dezember 2011,
18:25 Uhr, Ö1

Sie leben ausgegrenzt in Elendsvierteln, haben keine Arbeit und ihre Kinder werden in Sonderschulen abgeschoben. Die Rede ist von der europäischen Minderheit der Roma und Sinti. Einige von ihnen arbeiten aber auch in Banken, in Ministerien oder in Schulen. Und andere sind Schauspielerinnen, Free-Jazz-Musiker oder choreographieren zeitgenössichen Tanz. Roma-Kulturarbeit jenseits von Folklore und Klischees steht im Zentrum des EU-Projekts „Romanistan“, an dem Roma-Kulturvereine aus Österreich, Deutschland und Spanien beteiligt sind. Vergangene Woche lud die IG Kultur Österreich in Wien zur Kickoff-Konferenz „Romanistan. Crossing Spaces in Europe“. Dort sprachen ExpertInnen über Geschichte und Auswirkungen des Antiziganismus in Europa.


Jenseits des Flamenco-Klischees

Gypsy-Balkan-Musik und Flamenco; naive Malerei und Sozialrealismus: Das Kulturschaffen von Roma werde meist als Folklore wahrgenommen und von zeitgenössischen Roma-Künstlern wiederum erwarte man quasi immer, dass sie sich mit der tristen Lebensrealität der Volksgruppe auseinandersetzen, kritisiert Hamze Bytyci vom der Roma Jugendorganisation Amaro Drom aus Berlin: „Die Medien schaffen ein Bild, das mit der Realität wenig zu tun hat. Jeder Künstler sollte die Freiheit haben, seine eigene Realität frei zu erfinden“. Den Rest des Beitrags lesen »