Der Computer als Wähler: Science Fiction-Visionen einer Direkten Demokratie

27 11 2012

SENDUNG: Digital.leben, Dienstag, 27. November 2012, 16:55 Uhr

Stellen wir uns vor, alle Bürger und Bürgerinnen könnten permanent über alles abstimmen. Wenn ihnen das zu anstrengend wird, übernimmt ein Computerprogramm, das bereits weiß, wie der jeweilige User abstimmen würde. Politiker und Parteien wären dann überflüssig. So ungefähr sieht die Welt von Science-Fiction-Autor Roland Pickl aus. „Direkte Demokratie“ heißt sein Roman, der Ende Juli im Verlag Satzweiss erschienen ist. Diese Zukunftsvisionen hat Roland Pickl vergangenen Freitag mit Teilnehmern des Gov 2.0 Barcamps in Wien diskutiert. Ulla Ebner hat nachgefragt, inwiefern es sich dabei um Horrorvisionen oder Wunschvorstellungen handelt.

(c) Verlag Satzweiss

Wenn der Computer weiß, was wir wollen

Wir befinden uns im Österreich der späten 2020-er Jahre. Nach wie vor verschicken Menschen SMS via Handys und vernetzen sich via Facebook. Was es nicht mehr gibt: ein Parlament und Berufspolitiker. Die Bürger und Bürgerinnen regieren sich jetzt selbst. Jeder kann im Netz einen Antrag für ein neues Gesetz stellen. Jeder kann abstimmen. Doch, auch in der Zukunft haben die Menschen anderes zu tun, als sich den ganzen Tag mit Politik zu befassen. Zum Glück weiß das automatische Abstimmungsprogramm ohnehin, was wir wollen. Den Rest des Beitrags lesen »





Aufklären statt totschweigen: AIDS-Bekämpfung in Mosambik

13 12 2011

SENDUNG: Journal Panorama, Dienstag, 13. Dezember,
18:25 Uhr, Ö1

Einer aktuellen Studie der mosambikanischen Regierung zufolge, sind 11,5 Prozent der Bevölkerung HIV-positiv. Doch kaum einer der Betroffenen spricht darüber. Behandlung wäre zwar theoretisch vorhanden, doch wer hat schon Zugang zu medizinischer Versorgung in einem der ärmsten Länder der Welt? Viele internationale Hilfsgelder werden in die AIDS-Bekämpfung gesteckt: sowohl in Aufklärungskampagnen, wie auch in Medikamente. Auch österreichische Gelder, denn Mosambik ist Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Doch die Krise lässt die reichen Länder sparen – vor allem bei ihren Ausgaben für arme Länder. Und das könnte dramatische Folgen haben für den Kampf gegen AIDS in Afrika.

Allgegenwärtiges Tabu

Die Avenida Friedrich Engels in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo ist ein beliebter Ausflugsort für Liebespärchen. Von der Panoramastraße am Hügel hat man wunderbaren Ausblick aufs Meer. Zwischen lilablühenden Sträuchern stehen zahlreiche rote Holzbänke. „Beweis mir deine Liebe und mach den HIV-Test mit mir“, steht mit weißen Lettern auf jeder zweiten Bank geschrieben. Eine Kampagne der Kondomfirma Jeito. Den Rest des Beitrags lesen »





Positivo Mozambique: AIDS-Auklärung zum Tanzen

21 11 2011

SENDUNG: Moment – Leben heute, Montag, 21. Novemer 2011, 14:40 Uhr, Ö1

„Es ist sehr idyllisch hier zu leben, mit Petroleumlampen und offenem Feuer. Inhambane ist ein toller Platz und da macht es nichts, wenn man keinen Strom hat“, sagt der Gitarrist Roland Pickl. Seit sechs Jahren lebt er in Mosambik, im südlichen Afrika. Die Freundschaft zum mosambikanischen Sänger und Perkussionisten Helio Vanimal hat ihn hierher verschlagen. Etwas außerhalb der kleinen Hafenstadt Inhambane hat er sich ein Grundstück gekauft und traditionelle Bambushütten hingebaut. Mit seiner Band namens Positivo Mozambique engagiert sich Roland Pickl aber auch in der lokalen AIDS-Prävention. Die Band macht Workshops in Schulen und singt in ihren Liedern über Kondome, über die Angst vor dem AIDS-Test und über das Leben mit HIV.

Warten auf den Strom

Zur Feier des Tages hat Roland Pickl den Dieselgenerator angeworfen. Ausnahmsweise gibt es heute elektrisches Licht. Etwas später wird dann Musik aus den riesigen Boxen dröhnen. Blues, Rock und Marabenta. Die Frauen kochen unter freiem Himmel Xima, den traditionellen mosambikanischen Maisbrei. Auf dem selbstgebastelten Griller bruzzelt eine Ziege. Einige mosambikanische Nachbarn und Freunde sind zu Besuch und auch ein paar westliche Ausländer der hiesigen Aussteiger-Community. Denn die verschlafene Kolonialstadt Inhambane und die nahegelegenen Palmenstrände haben schon so manchen Reisenden dauerhaft hier festgehalten. Den Rest des Beitrags lesen »